Eine Aufzeichung aus dem Jahre 2000: Nigel Kennedy, der gern mit seinem Image als Rebell unter den Klassik-Stars kokettiert, spielt gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Berliner Philharmoniker Kon- zerte von Johann Sebastian Bach. Schon der Einstieg lässt aufhor- chen: Kennedy beginnt mit dem Violinkonzert in E-Dur BWV 1042, und er startet furios in den ersten Satz.
Der Geiger erweist sich als Magier der Phrasierung; er bringt Bachs Werk zum Atmen und auch ins Tanzen - prächtig! Seine Mitmusiker lassen sich davon spürbar inspirieren. Das macht die Musik durch- hörbar, und zeigt Strukturen auf, die üblicherweise irgendwo in der "Begleitung" eines konzertierenden Solisten versacken.
Der Geiger erweist sich als Magier der Phrasierung; er bringt Bachs Werk zum Atmen und auch ins Tanzen - prächtig! Seine Mitmusiker lassen sich davon spürbar inspirieren. Das macht die Musik durch- hörbar, und zeigt Strukturen auf, die üblicherweise irgendwo in der "Begleitung" eines konzertierenden Solisten versacken.
Das zweite Konzert, BWV 1060, ist als Doppelkonzert für Cembalo überliefert, aber dem Musikfreund auch in Versionen für zwei Violinen oder - wie in diesem Falle - für Oboe und Violine bestens vertraut. Albrecht Mayer, Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, ist als Virtuose der Extraklasse bekannt; sein strahlender, klarer Ton kommt besonders im Adagio exzellent zur Geltung.
Im Violinkonzert a-Moll BWV 1041 macht Kennedy erneut deutlich, dass er Bach nicht nur als genialen Melodiker sieht, sondern auch rhythmisch außerordentlich interessant findet. Abschließend erklingt das Konzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1043, das Kennedy gemeinsam mit Daniel Stabrawa spielt, dem ersten Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Das Doppelkonzert interpretieren die beiden Solisten beinahe klassisch - als Dialog zweier Musikerpersön- lichkeiten, die über die Gestaltung musikalischer Phrasen nachdenken und dabei durchaus auch zu unterschiedlichen Meinungen neigen. Sehr spannend, bis zum letzten Ton faszinierend.
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